Weil Nachhaltigkeit und Selbstversorgung immer mehr an Bedeutung gewinnen, ist das Herstellen von eigenem Brennholz wirtschaftlich und auch eine umweltfreundlich.
Brennholz hat in vielen Haushalten einen festen Platz – sei es für den gemütlichen Kaminabend oder als primäre Wärmequelle. Und was gibt es Schöneres, als das knisternde Feuer zu genießen, wenn man weiß, dass das Holz mit den eigenen Händen verarbeitet wurde?
Wahl des richtigen Holzes
Nicht jedes Holz eignet sich gleich gut zum Brennen. Verschiedene Holzarten haben unterschiedliche Brenneigenschaften, die die Qualität und Dauer der Verbrennung beeinflussen. Harthölzer wie Buche, Eiche oder Esche sind besonders beliebt, da sie lange brennen und eine gleichmäßige Wärme abgeben. Weichhölzer wie Fichte oder Kiefer brennen schneller ab, können aber durch ihr Harz ein schönes Flammenbild erzeugen.
Wo findet man nun das geeignete Holz?
Wer über eigenes Waldgrundstück verfügt, hat es natürlich einfach. Doch auch ohne eigenen Wald gibt es Möglichkeiten. Denn viele Forstämter und private Waldbesitzer bieten Brennholz in Rohform an. Wichtig ist, darauf zu achten, dass das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt und nicht durch Krankheiten oder Schädlinge beeinträchtigt ist.
Vorbereitung des Holzes
Bevor man mit dem eigentlichen Zerkleinern des Holzes beginnt, ist eine sorgfältige Vorbereitung nötig. Das richtige Werkzeug ist hierbei das A und O. Zu den Grundausstattungen gehören Sägen, Äxte und Holzspalter.
Während Handsägen für kleinere Mengen ausreichen, sind Motorsägen bei größeren Holzmengen oder dickeren Stämmen unerlässlich. Doch egal, welches Werkzeug man verwendet, Sicherheit geht immer vor. Das Tragen von Schutzkleidung, insbesondere Schutzbrille, Handschuhe und gegebenenfalls Gehörschutz, ist beim Arbeiten mit Holz und scharfen Werkzeugen Pflicht.
Das Zerkleinern des Holzes
Mit Motorsägen lässt sich das Holz effizient in handliche Stücke zerteilen. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, denn Motorsägen sind gefährliche Geräte, die richtig gehandhabt werden müssen. Nachdem das Holz in grobe Stücke gesägt wurde, geht es ans Spalten.
Mit einer Axt oder einem Holzspalter wird das Holz in Scheite zerteilt, die idealerweise nicht dicker als 10 cm sein sollten. Dies ermöglicht ein optimales Brennen im Kamin oder Ofen. Die richtige Technik und ein wenig Übung sind hierbei der Schlüssel zum Erfolg. Ein gleichmäßig gespaltenes Holzscheit brennt nicht nur besser, sondern sieht auch ansprechender aus und lässt sich leichter stapeln.
Lagerung und Trocknung
Nachdem das Holz zerkleinert wurde, ist es noch nicht sofort bereit zum Verbrennen. Frisches Holz enthält viel Feuchtigkeit, die erst entweichen muss, bevor es brennt. Die Scheite sollten an einem trockenen, gut belüfteten Ort gelagert werden – idealerweise unter einem Dach oder einer Plane, die sie vor Regen schützt.
Die Lagerung sollte so erfolgen, dass die Luft zwischen den Scheiten zirkulieren kann. Dies beschleunigt die Trocknung. In der Regel sollte Brennholz mindestens ein bis zwei Jahre trocknen, bevor es verbrannt wird. Gut getrocknetes Holz erkennt man an den Rissen in den Enden der Scheite und am hellen Klang, wenn man zwei Stücke gegeneinander schlägt.
Verwendung und Verbrennung
Endlich ist es soweit: Das Brennholz ist getrocknet und bereit für den Kamin. Beim Anzünden des Holzes sollte man darauf achten, genügend Anzündhilfen wie Papier oder Anzündholz zu verwenden. Dies erleichtert das Entfachen des Feuers.
Einmal entzündet, sollte das Holz mit einer gleichmäßigen Flamme brennen und wenig Rauch produzieren. Ein sauberes Verbrennen ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern sorgt auch für eine bessere Wärmeabgabe. Die Asche, die nach dem Verbrennen übrig bleibt, kann als Dünger im Garten verwendet werden oder muss fachgerecht entsorgt werden.
Fazit
Das Herstellen von eigenem Brennholz ist mehr als nur ein praktischer Vorgang; es ist eine Kunst, die Geduld, Sorgfalt und Respekt für die Natur erfordert. Durch das Aufbereiten von Brennholz schafft man nicht nur eine nachhaltige und preiswerte Wärmequelle, sondern auch ein tieferes Verständnis für den verantwortungsvollen Umgang mit unseren Ressourcen.
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