Porno Mythen – Was ist dran?

Viele schauen sie, aber nur wenige stehen öffentlich dazu: Pornos. Am Ende wird in der Regel nicht geheiratet, und auch der kommunikative Inhalt der Filme ist überschaubar. Nichtsdestotrotz erfreuen sich Sexfilme einer großen Beliebtheit.

Egal, ob sie allein oder mit dem Partner/ der Partnerin geschaut werden: Pornos können unter anderem dabei helfen, das eigene Sexleben wieder anzukurbeln und abwechslungsreicher werden zu lassen.

Diese Art von Filmen ist jedoch auch verantwortlich dafür, dass viele ein etwas verzerrtes Bild vom perfekten Sex bekommen haben. Gerade wenn der Konsum der Filme einen gewissen Grad überschreitet, kann es sogar sein, dass der „normale“ Sex als langweilig empfunden wird. Spätestens an dieser Stelle wäre es wichtig, eine Pause einzulegen, um festzustellen, dass Sex im echten Leben eben doch besser ist. Kurz: Pornos können durchaus zum Hobby für Männer werden, das jedoch mit Bedacht genossen werden sollte.

Die folgenden fünf Mythen halten sich vergleichsweise hartnäckig… dank einschlägiger Filme.

Mythos Nr. 1: Frauen wollen immer

„Nein, heute habe ich Kopfschmerzen!“ – Dieser Satz dürfte so noch nie in einem Porno gefallen sein. Meist dauert es nicht lange, bis sie auch Lust hat. Oft treten Frauen in Sexfilmen auch von Anfang an als Verführerinnen auf. Aber: Selbstverständlich gibt es keine Frau, die IMMER Lust auf Sex hat. Es mag sich ernüchternd anhören, aber manchmal sind andere Dinge eben wichtiger. Auch die sexhungrigste Frau hat irgendwann keine Lust. Männer sollten genau das aber nicht allzu persönlich nehmen. „Schuld“ hat hier niemand.

Mythos Nr. 2: Endlose Orgasmen

Ein durchschnittlicher Orgasmus dauert wenige Sekunden. Wer einen Porno sieht, in dem nicht nur viel Lust, sondern auch viel Sperma gefeiert wird, könnte jedoch durchaus einen anderen Eindruck bekommen. Hier wird gestöhnt, was das Zeug hält. Auch Höhepunkte über Minuten scheinen absolut kein Problem zu sein. Genau das ist jedoch aus physischer Sicht schlicht nicht möglich.

Fun Fact: Der Orgasmus einer Frau dauert in der Regel im echten Leben ein paar Sekunden länger als der eines Mannes.

Mythos Nr. 3: Intimrasur gehört dazu

Auch wenn es einige Filme und Fetische gibt, in deren Zusammenhang Körperbehaarung eine wichtige Rolle spielt, ist es sicherlich nicht übertrieben, zu behaupten, dass die meisten Darsteller und Darstellerinnen in modernen Pornos rasiert sind. Realistisch betrachtet sieht das echte Leben jedoch auch hier ein wenig anders aus.

Strenggenommen müsste sich jeder Mann und jede Frau jeden Tag rasieren, um auch tatsächlich immer vorbereitet zu sein. In einem klassischen Porno sind meist nicht einmal Stöppelchen zu sehen. Nicht vergessen: Die Darsteller und Darstellerinnen wissen natürlich, wann sie drehen und rasieren sich kurz vorher. Auch sie sind nicht an 365 Tagen im Jahr komplett glatt rasiert.

Mythos Nr. 4: Mehrmals und viel spritzen

Frei nach dem Motto „Mehr Sperma ist immer gut!“ kommen die männlichen Darsteller in Sexfilmen in der Regel besonders oft. Klar: Immerhin soll ein besonders hemmungsloses Bild von Lust abgebildet werden. Und was wäre ein gelungener Orgasmus ohne Sperma?

Auch hier sollte jedoch kein Mann Minderwertigkeitskomplexe bekommen! Die Spermamengen, die in Pornos gezeigt werden, sind oft nicht zu 100 Prozent natürlich. Hier wurde nachgeholfen, so dass der Eindruck erweckt wird, dass besonders viel Flüssigkeit vorhanden ist. Die meisten Porno Darsteller dürften nicht mehr oder weniger Samen produzieren, als jeder Normalo auch. Und auch sie brauchen nach den jeweiligen Höhepunkten eine Pause.

Mythos Nr. 5: Die Größe ist entscheidend

… dieser Eindruck könnte beim Schauen von Pornos durchaus erweckt werden. Kleinere Vertreter sind hier nur selten zu bewundern. Darüber, warum dem so ist, kann eigentlich nur spekuliert werden. Vielleicht wird befürchtet, dass kleinere Penisse weniger männlich wirken? Vielleicht sind die Verantwortlichen auch der Meinung, dass nur die wenigsten Zuschauer darüber nachdenken dürften, dass die Größe eben nicht alles ist. Fest steht: Auch hier braucht es definitiv keine falsche Scham. Mit einem durchschnittlich großen (oder auch mit einem vergleichsweise kleinen) Penis kann man(n) natürlich genauso viel Spaß haben. 

Fazit

Pornos können das Liebesleben beflügeln und Lust auf mehr machen. Aber: Sie sollten dennoch nicht in jedem Bereich für bare Münze genommen werden. Ansonsten könnte es sein, dass ein Bild von Leidenschaft entsteht, das absolut nicht mehr der Realität entspricht. Und genau das wäre schade. Daher gilt: Sexfilme zu mögen, ist keine Schande. Der Konsum sollte jedoch, ähnlich wie bei Spirituosen bzw. Alkohol im Allgemeinen, im normalen Rahmen bleiben und auf keinen Fall zu Vergleichen anregen.

Foto: schauhi via pixabay

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