Kleine Kratzer in der Autoscheibe polieren Autobesitzer mit Polierpaste und Geduld weg. Anders sieht es bei größeren Schäden aus.
Wann ein Steinschlag zu reparieren ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. In vielen Fällen ist es möglich, den Einschlagkrater zu verharzen. Ist er zu groß oder befindet er sich im Sichtfeld des Fahrers, tauscht die Werkstatt die Scheibe aus. Die Kosten dafür übernimmt die Teil- oder Vollkaskoversicherung.
Welche Schäden können an der Windschutzscheibe repariert werden?
Kratzer außerhalb des Sichtfeldes entfernt der Fachmann, indem er die Glasoberfläche poliert oder Kunstharz aufbringt. Wann ein Steinschlag zu reparieren ist, entscheiden diese Parameter:
- der Schaden ist nicht größer als ein 2-Euro-Stück
- der Einschlagkrater ist mindestens zehn Zentimeter vom Scheibenrand entfernt
- er befindet sich nicht im Sichtfeld des Fahrers.
Das Sichtfeld auf der Fahrerseite umfasst einen etwa DIN-A4-großen Bereich im Querformat oberhalb des Lenkrades direkt in der Höhe des Gesichts.
Weitere Faktoren betreffen die Form und die Tiefe des Steinschlages. Möglich ist eine Scheibenreparatur bei sternförmigen Einschlägen, die weder die Innenscheibe noch die Schutzfolie beschädigt haben. Bilden sich bereits Risse, die länger als 5 cm sind, oder zeigen sich Verunreinigungen durch Schmutz und Wasser, schließt der Fachmann eine Reparatur aus.
Um den Austausch der Windschutzscheibe zu vermeiden, ist es ratsam, die Stelle direkt nach dem Steinschlag (sofern sich der Schaden außerhalb des Sichtfeldes befindet) mit Folie, einem Aufkleber oder Klebestreifen zu überdecken. Wann eine Steinschlag-Reparatur infrage kommt, entscheiden die Mitarbeiter in der Autowerkstatt nach der Begutachtung.
Um den Schaden zu beheben, verwenden sie ein spezielles Kunstharz. Nach dem Aushärten ist der Steinschlag kaum zu erkennen. Die Frontscheibe hat im Anschluss die gleiche Festigkeit wie zuvor.
Gut zu wissen: Der TÜV rät vom Einsatz von Scheibenreparatursets aus dem Internet ab, da hier die Gefahr besteht, dass die Scheibe später einreißt. Im schlimmsten Fall erlischt der Versicherungsschutz, da der Schaden durch Eigenverschulden verschlimmert wurde.
Wann muss der Steinschlag repariert werden?
Wann ein Steinschlag zu reparieren ist, hängt von dessen Größe und Lage ab. Auch wenn Autofahrer dafür eine Werkstatt aufsuchen, ist es in den folgenden Fällen nicht erlaubt, ihn auszubessern. Der Steinschlag ist:
- größer als eine 2-Euro-Münze
- weniger als zehn Zentimeter vom Scheibenrand entfernt
- im Sichtfeld des Fahrers
Kleine Schäden außerhalb des Sichtfeldes müssen Autofahrer nicht sofort beheben. Bei größeren Einschlaglöchern besteht die Gefahr, dass die Scheibe durch Erschütterungen und den Druck des Fahrtwindes reißt. Im Ernstfall stellt das ein erhebliches Sicherheitsrisiko auch für andere Verkehrsteilnehmer dar. Daher ist es ratsam, direkt im Anschluss an den Einschlag eine Werkstatt aufzusuchen.
Achtung, hier droht ein Bußgeld: Befindet sich der Steinschlag im Sichtfeld des Fahrers oder zu nah am Scheibenrand, ahndet das der Gesetzgeber aufgrund des mangelhaften Betriebszustandes bei einer Kontrolle mit einer Geldbuße in Höhe von 90 Euro und 1 Punkt in Flensburg.
Wer zahlt die Reparatur?
In den meisten Fällen entstehen kleine sternförmige Risse durch das Hochschleudern von Steinen, die bei hohen Geschwindigkeiten auf die Glasscheibe aufprallen. Betroffene können den vorausfahrenden Fahrer dafür nicht haftbar machen, da dieser den Schaden nicht verhindern konnte.
Fährt das vorausfahrende Auto jedoch mit zu hoher Geschwindigkeit über eine Schotterstraße und schleuderte dabei den Splitt auf die Scheibe, haftet er dafür. Das gilt auch für Steine, die sich von einem Lkw oder der Ladefläche eines Fahrzeuges lösen. Die Schuld nachzuweisen ist jedoch schwierig.
Ist der Fall eindeutig, springt die Kfz-Haftpflichtversicherung ein. Haftet niemand, reguliert die Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung des Fahrzeugbesitzers den Schaden unabhängig von der Entstehung oder des Verursachers. Wann ein Steinschlag zu reparieren ist, entscheidet die Werkstatt.
Ist ein Austausch der Scheibe notwendig, übernimmt der Versicherer die dafür entstehenden Kosten abzüglich der bei Abschluss der Police vereinbarten Selbstbeteiligung. Voraussetzung dafür ist, dass der Versicherte den Schadensfall der Kfz-Versicherung meldet, bevor er den Wagen zur Werkstatt bringt. Um den Fall zu dokumentieren, empfiehlt es sich, direkt nach dem Steinschlag Fotos für die Versicherung zu machen.
Was kostet eine Reparatur bzw. der Scheibentausch?
Die Kosten für die Scheibenreparatur hängen davon ab, ob die Werkstatt die Scheibe reparieren kann oder ob ein Austausch notwendig ist. Je nach Anbieter fallen für die Reparatur eines Einschlaglochs zwischen 80 und 150 Euro an.
Um die Frontscheibe zu reparieren, erzeugt der Mitarbeiter mit einer Vakuumpumpe an der betreffenden Stelle einen Unterdruck, durch den sich ein spezielles Harz gleichmäßig durch den Riss zieht. Nach dem Aushärten mit der UV-Lampe entfernt er die Reste und reinigt die Scheibe. Das dauert etwa 30 Minuten. Die Kosten übernimmt in den meisten Fällen die Teilkasko.
Deutlich preisintensiver ist der Einbau einer neuen Frontscheibe. Hier kommt es auf das Modell, die verbaute Technik und den zu erwartenden Aufwand beim Austausch an. Hat der Fahrer nur eine Haftpflichtversicherung, kostet der Scheibenwechsel etwa 400 bis 1.000 Euro. Bei Fahrzeugen mit Assistenzkalibrierung liegen die Kosten deutlich höher. Ist der Fahrzeughalter teil- oder vollkaskoversichert, zahlt er nur die Selbstbeteiligung.
Steinschlag & TÜV
Laut ADAC kommt es in der Hauptuntersuchung (HU) auf die Lage des Steinschlages an. Liegt er im Fernbereich (einem etwa dreißig Zentimeter breiten Streifen über dem Lenkrad, der durch das Scheibenwischerfeld begrenzt wird), stellt der Schaden einen erheblichen Mangel dar. Gleiches gilt in dem Fall, dass der Einschlagkrater den Blick in den Seitenspiegel behindert oder sich bereits Risse bilden.
Die Frontscheibe trägt zur Stabilität des Fahrzeuges bei. Ist sie defekt, stellt das ein großes Sicherheitsrisiko dar. Es besteht die Gefahr, dass die Glasscheibe einreißt und dadurch während der Fahrt die Sicht behindert. Daher verweigert der TÜV die HU-Plakette, bis der Mangel behoben wurde.
Fazit
Wann ein Steinschlag zu reparieren ist, hängt im Wesentlichen von dessen Lage, Größe und Beschaffenheit ab. Liegt der Einschlagkrater außerhalb des Sichtfeldes, ist er kleiner als 3 Zentimeter und weit genug vom schwarzen Scheibenrand entfernt, ist es möglich, diesen mit Kunstharz auszubessern.
Voraussetzung dafür ist, dass der Fahrer die Stelle sofort vor Schmutz und Wasser schützt und in der nächsten Werkstatt vorstellig wird.
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